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UMSATZSTEUER | Werklieferungen in Österreich und im EU-Binnenmarkt

Werklieferungengehören vor allem im Anlagenbau zum Tagesgeschäft, stellen aber die betroffenen Unternehmen bei grenzüberschreitenden Projekten mangels hinreichenderHarmonisierunginnerhalb der EU ständig vor neue umsatzsteuerliche Herausforderungen. Erfahren Sie hier, was Sie dabei unbedingt beachten sollten.

Die Kombination von reinen Liefergeschäften und Lieferungen mit Installation bzw Montage sowie die bloße Abgrenzung dieser umsatzsteuerlich unterschiedlich zu behandelnden Sachverhalte stellt vor allem Anlagenbauunternehmen vor große Herausforderungen. Mit der Kategorisierung einer Lieferung als Werklieferung (Montagelieferung) wird sofort der Lieferort in jenes Land verlagert, in dem die Montage oder Installation erfolgt. Spätestens dann muss sich der liefernde Unternehmer sehr genau mit den nationalen Regelungen des betreffenden Landes auseinandersetzen, um grundsätzliche Fragen der Rechnungsausstellung,  zum anzuwendenden Besteuerungsverfahren und hinsichtlich Begründung einer festen Niederlassung beantworten zu können.

Erschwerend kommt hinzu, dass es in den einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei Lieferungen mit Installation/Montage keine harmonisierte Abwicklung gibt. In der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie (MwStSyst-RL 2006/112/EG) ist der Artikel 194 betreffend Lieferungen und sonstige Dienstleistungen ausländischer Unternehmer  als Kann-Bestimmung formuliert, sodass die Mitgliedstaaten die Bedingungen festlegen können. Den EU-Ländern wird somit ein Gestaltungswahlrecht eingeräumt, welches einerseits unterschiedliche Definitionen einer „Werklieferung“ ermöglicht und andererseits die verschiedensten Ausprägungen der Anwendungskriterien für ein Reverse Charge-Verfahren bedingt.

ICON-Umsatzsteuerexperte Mag. Günther Platzer hat die wesentlichen Aspekte dieser Thematik in einem Fachaufsatz zum Thema

  • <link file:2809 download herunterladen der datei>„Werklieferung – eine österreichische Spezialnorm und ihre Bedeutung im EU-Binnenmarkt“

behandelt, welcher in der September-Ausgabe 59/14 des Mediums „Bilanzbuchhalter - Zeitschrift für die geprüften Bilanzbuchhalterinnen und Bilanzbuchhalter in der Wirtschaft Österreichs“ erschienen ist.