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FORSCHUNGSPRÄMIEN | Formulierung von FFG-Anträgen

Seit 1.1.2016 haben Sie Anspruch auf 12 % Forschungsprämie für alle Aufwendungen für Forschung und experimentelle Entwicklung. Damit wurde die Forschungsprämie neuerlich erhöht und stellt eine wichtige Förderung unternehmerischer F&E-Aktivitäten dar. Für eine erfolgreiche und zeitnahe Prämienerstattung kommt der richtigen Formulierung von FFG-Anträgen entscheidende Bedeutung zu. Es gibt zwar keine Mustervorlagen, jedoch sehr nützliche Hinweise, die Sie stets beachten sollten!

Die steuerliche Forschungsförderung in Form von „Forschungsprämien“ ist in § 108c EStG geregelt (ergänzt um Verordnungen und erlassmäßige Ausführungen der Finanzverwaltung). Mit dem Steuerreformgesetz 2015/2016 wurde der Prämiensatz abermals erhöht von 10 % auf nunmehr 12 % der begünstigten Forschungsaufwendungen. Im Rahmen des relativ aufwendigen Formalprozederes kommt der Begutachtung durch die Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG), deren Expertise sich die Finanzverwaltung bedient, entscheidende Bedeutung zu. Für die vom Steuerpflichtigen zu stellenden FFG-Anträge sollten die nachfolgenden Hinweise bestmöglich beachtet werden:  

  1. Keine Mustervorlagen
    Für die Formulierung von FFG-Anträgen gibt es keine Mustervorlagen. Die FFG-Anträge sind vielmehr möglichst aussagekräftig und konkret im jeweiligen Einzelfall zu formulieren. Beachten Sie immer, dass die FFG immer nur die übermittelten Informationen, nicht jedoch die Richtigkeit der Informationen oder Bemessungsgrundlagen beurteilt.

  2. Keine Beraterformulierungen“ 
    Am besten formuliert der (technische) Leiter des Forschungsprojektes das Forschungsziel und den Forschungsinhalt, die Methode und Vorgehensweise sowie die Neuheit. Berater können die Formulierungen lediglich daraufhin überprüfen, ob die notwendigen Angaben nachvollziehbar sind bzw die Anträge einreichen. Die Accounting- oder Controllingabteilung, eventuell auch der Berater, ergänzt dann noch die allgemeinen Angaben und notwendigen Zahlen für Bemessungsgrundlagen etc.

  3. Aktivitäten immer konkreten Forschungsprojekten zuordnen 
    Investitionen und bis zu 10 % der Forschungsaufwendungen können zwar grundsätzlich auch gefördert werden, wenn sie nicht auf konkrete Forschungsprojekte oder -schwerpunkte zugeordnet werden (lt Forschungsprämienverordnung). Wir raten jedoch dazu, von dieser Möglichkeit tunlichst nicht Gebrauch zu machen, zumal es in diesen Fällen oftmals nicht gelingt, der FFG klarzumachen, dass es sich dabei um Forschungsaktivitäten handelt. Wir empfehlen vielmehr, etwa Kosten für Forschungsleiter, Managementaufgaben und Koordinationsaufgaben anteilig auf konkrete Forschungsprojekte bzw -schwerpunkte umzulegen und im Wege der Gemeinkosten geltend zu machen. Ausgenommen davon sind etwa Investitionen in Forschungsgebäude oder –anlagen, wo eine Darstellung der Bedeutung und nachhaltigen Nutzung für F&E gut möglich ist.   

  4. Ziele und Inhalt beschreiben 
    Beschreiben Sie die Forschungs- und Entwicklungsziele und Inhalte. Welche Ziele, welchen technischen bzw. wissenschaftlichen Zweck verfolgen Sie?  Was soll konkret mit Ihrer F&E-Tätigkeit erreicht werden? 

  5. Methode und Vorgangsweise beschreiben 
    Beschreiben Sie Lösungswege und verwendete Methoden zur Erreichung der beschriebenen Ziele. Welchen Lösungsansatz haben Sie verwendet? Welche wissenschaftliche Methode wurde systematisch genutzt? Beschreiben Sie nicht die Eigenschaften der entwickelten Produkte, sondern die konkrete Vorgangsweise. 

  6. Neuheit beschreiben 
    Wie unterscheidet sich das Projekt bzw. der Schwerpunkt vom bekannten Stand des Wissens bzw. der Technik? In welchen Teilbereichen wird neues Wissen erschlossen? 

  7. Mehrjährige Projekte und Schwerpunkte beschreiben 
    Fokussieren Sie Ihre Beschreibungen immer auf das beantragte Wirtschaftsjahr. Referenzieren Sie ab dem Folgejahr auf das jeweilige Vorjahr und geben Sie die gesamte Projektlaufzeit an. Erläutern Sie insbesondere bei Methode und Vorgangsweise die konkreten F&E-Aktivitäten im aktuellen Wirtschaftsjahr. 

  8. Kooperationsprojekte 
    Fokussieren Sie die Beschreibung auf die eigenbetrieblich im Unternehmen ausgeführten Forschungsaktivitäten.
     

Für weitere Fragen und Unterstützung bei Ihren Forschungsprämienanträgen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Besuchen Sie auch unseren Seminartag zur Forschungsprämie am 29.9.2016 (auch halbtägig buchbar): 

  • <link http: www.icon.at de veranstaltungen veranstaltungskalender termin detail _blank external-link-new-window externen link in neuem>Grundlagen zur Forschungsprämie (vormittags/basic)

  • <link http: www.icon.at de veranstaltungen veranstaltungskalender termin detail _blank external-link-new-window externen link in neuem>30 Praxisfälle zur Forschungsprämie (nachmittags/special)